Er ist in der Schule, arbeitet nebenbei und hat sein eigenes Label. Nicolas Dudek ist 16 Jahre alt und der Inbegriff von Gen-Z-Power. Seine Kollektionen wurden bereits auf der Vienna Fashion Week gezeigt. Seither begeistert er mit immer neuen Kollektionen.
© Martin Ignatowic, Chiara Leoni, Produktion/Agentur: interxenial
Interview mit Nicolas Dudek
Von sich selbst sagt er, seine Kreativität und die Tatsache, dass er sein Handwerk selbst erlernt hat, geben ihm außergewöhnliche Lösungswege für vollkommen neue, individuelle Designs. Nicolas Dudek erzählt look! im Vieraugengespräch, wie sich die Modebranche für Jungdesigner anfühlt.
look!: Du bist Modeschöpfer. Bezeichnest du sich selbst so?
Nicolas Dudek: Ich habe gar keinen „Titel“ für mich selbst. Früher habe ich alles gemacht, was im Ansatz mit Mode zu tun hat. Jetzt konzentriere ich mich mehr auf mein eigenes Label „Nicolas Dudek“ und habe Mitte März meine neue Kollektion „la montagne“ geshootet.
Du bist 16 Jahre alt. Wie bleibt da Zeit für „früher“?
„Früher“ ist für mich vor einem Jahr, eineinhalb Jahren, vor meinem Debüt auf der Fashion Week 2022.
Wie bist du dazu gekommen?
Ich habe mich einfach beworben! Es gibt eine „Application Form“, über die man sich bewerben kann. Das war quasi mein Start.
Du bist jetzt in der Schlussproduktion für die Fashion Week 2023?
Ja, und diesmal ist es einfacher. Ich habe das Glück, dass ich schon einmal dabei war und damit auch ein größeres Portfolio habe.
Gehst du auf eine Modeschule?
Ich habe mit 13 begonnen, zu nähen, das war im ersten Lockdown. Damals ist meine Oma gestorben und wir hatten unfassbar viel Bettwäsche von ihr. Da habe ich einfach begonnen, aus Bettwäsche Stücke zu nähen! Ich bin auf einer ganz „normalen“ AHS mit Schwerpunkt Informatik.
Wie hast du angefangen, dich zu vernetzen?
Ich habe Social Media verwendet, um Kontakte zu knüpfen. Unter anderem bin ich nämlich auch Content-Creator für ein anderes Label. Habe dann schnell über soziale Netzwerke Leute kennengelernt und wurde auch bald gefragt, ob ich an einer Zusammenarbeit interessiert bin. Irgendwann hat mich Kiki mit ihrer Brand interXenial angeschrieben. Sie meinte, sie hat ein Projekt, das sie umsetzen will. Diese Erfahrung war sehr cool!
Du machst nur Mode für Frauen?
Ja, aber ich arbeite mit Male Models, die Women’s Wear tragen. Ich finde, das ist eine gute Message. Am besten wäre es, das Konzept aufzubrechen und aus Frauenkleidung und Männerkleidung einfach Kleidung zu machen. Just wear it!
Wie entstehen deine Designs?
Ich glaube, die Kreativität und die Tatsache, dass mir das Handwerk niemand beigebracht hat, geben mir vollkommen neue Lösungswege für meine Kreationen. Sehr vieles entsteht auch durch Fehler. Ich habe meine Kleiderpuppe und packe da einfach Pins rein. Das geht mir am einfachsten von der Hand.
Wie kommst du auf die Namen der Kollektionen?
Ich liebe es, mir Inspiration aus der Natur zu holen. Natur ist organisch und frei. In der Natur passiert einfach irgendwas und das stimmt auch für den Schaffungsprozess meiner Mode: Es passiert einfach irgendwas und am Ende sieht es schön aus!
© Martin Ignatowic, Chiara Leoni, Produktion/Agentur: interxenial
Beitragsbild: © Thomas Lerch