Mit ihrer Charity-Organisation THINK PINK! agiert Viviane Shklarek als Brustkrebs-Awareness-Botschafterin. Ihre Herzensmission: jungen Frauen die Angst zu nehmen, sich mit dem Thema Brustkrebs zu beschäftigen.

IM DIENST DER GUTEN SACHE. Viviane Shklarek, Gründerin und Vorsitzende der Initiative THINK PINK! © Andreas Hofmarcher / Maisblau

look!: Warum hast du THINK PINK! gegründet?

Meine Mama hat Brustkrebs bekommen, als ich 13 Jahre alt war. Damals wusste ich gar nicht wirklich, was das heißt. Sie hat den Krebs nach drei Jahren dann auch besiegt und war ein paar Jahre krebsfrei. Als ich dann Anfang 20 war, ist der Brustkrebs leider wiedergekommen und da hat dann der richtige Kampf begonnen. Sie war für mich so eine Inspiration, weil sie mit der Krankheit immer positiv umgegangen ist, sie hat nie gejammert, sie hat nie vor mir geweint, sondern sie hat mir immer den Eindruck vermittelt, dass der einzige Weg mit dieser Krankheit umzugehen, Optimismus und Positivität ist. Kurz bevor sie dann gestorben ist, haben wir uns gemeinsam hingesetzt und ich habe sie gefragt: Was möchtest du mir mitgeben? Und sie hat nur gemeint: Lebe jeden Moment – das Leben ist es nicht wert, Trübsal zu blasen, egal was passiert. Auf dieser Basis habe ich dann THINK PINK! gegründet, eine Initiative, die zur Lebensfreude aufruft, gleichzeitig aber auch zum Brustbewusstsein. Ich wollte damals den jungen Frauen, Frauen in meinem Alter, die Angst nehmen, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Ist Brustkrebs ein Thema, das in deiner Generation ein bisschen untergeht?

Genau das ist es und deswegen wollen wir das Thema auch ansprechen. Es herrscht Angst und zu viel Respekt vor der Krankheit, sodass man das Thema verdrängt, und das ist genau das, was man nicht machen sollte. Man sollte sich den Risiken und der Tatsache, dass es diese Krankheit gibt, bewusst sein, aber weiter sein Leben leben. Und nachdem es richtige Brustkrebsvorsorge für junge Frauen unter 40 nicht gibt, haben wir uns dem Thema Brustbewusstsein angenommen. So kann man dann, wenn man in die Altersgruppe kommt, wo das Risiko größer wird, sofort richtig und bewusst in die Vorsorgemaßnahmen eintreten.

Wie kann man sich euch an­ schließen?

Wir sind als Community online und auf Social Media aktiv – unter @thinkpink kann man uns auf Instagram folgen und sich auch mit Betroffenen austauschen. Unser Hashtag ist #lebejedenmoment oder auch #liveeverymoment, denn wir sind eine internationale Community. Es geht wirklich darum, die schönen Momente zu teilen. Im Vordergrund steht, das Leben zu genießen, während man die drei Säulen des Brustbewusstseins mit sich trägt, das sind: seine Familiengeschichte zu kennen, seine Brüste zu kennen und seine Optionen zu kennen im Gespräch mit dem entsprechenden Facharzt oder der Fachärztin. Die Frauen sollen keine Scheu haben, das Thema anzusprechen und selbstbewusste Patientinnen sein.

Wie gehst du mit Angst um?

Ich habe keine Angst. Ich habe Vertrauen, ich habe Vertrauen in mich, dass ich ein Leben führe, das mich bestmöglich auf was auch immer kommt, vorbereitet. Vor allem bin ich psychisch sehr entspannt, versuche Dinge positiv zu sehen und ich glaube, das ist auch ein wichtiger Faktor, der dazu beiträgt, dass man auch körperlich stärker wird.