Hier holst du dir Mut für den Sprung ins kalte Wasser! Alle Fakten rund um den Gesundheitshype Eisbaden:

Gesundheitsbooster Kälte

„Eisbaden“ oder auch „Winterbaden“ liegt bereits länger im Trend. Um genau zu sein glaubte bereits Hippokrates – auch „Vater der Medizin“ genannt – an die positiven Eigenschaften von kaltem Wasser. Wir sprechen dabei über Wassertemperaturen von nahe 0 Grad. Neben einem ordentlichen Adrenalinkick und einer erhöhten Endorphin Ausschüttungen birgt Eisbaden auch eine Reihe von gesunden Effekten auf Körper und Geist mit sich:

Eisbaden stärkt durch das abwechselnden Verengen und Weiten der Blutgefäße die Immunantwort sowie unser Herz-Kreislaufsystem. Die Durchblutung wird zusätzlich angekurbelt.

„Es ist ein ganz intensives Gefühl, du befindest dich mitten im Moment und spürst deinen ganzen Körper. Es ist ein Kick, man ist hellwach und fühlt sich gut, denn es werden Endorphine und Glückshormone ausgeschüttet.“ erzählt eine Eisbaderin der look!-Redaktion. 

Eisbaden hat dementsprechend nicht nur Vorteile für die körperliche, sondern auch für unsere psychische Gesundheit. Weiters unterstützt das Eisbad bei der Fettverbrennung indem weißes („schlechtes“) Fett in beiges („gutes“) Fett umgewandelt wird. Dieses wird schneller in Wärme umgewandelt und somit verbrennt. Ein weiterer positiver Effekt ist die Verringerung von Rheumatismus-und Gelenksschmerzen. Und ebenso bei Schlafstörungen kann Abhilfe geschaffen werden – durch den längeren Aufenthalt in kalten Temperaturen wird der Stoffwechsel hochgefahren, als Folge wird der Körper müde und man kann deutlich besser (ein)schlafen. Jüngst haben Forscherinnen und Forscher sogar einen Zusammenhang zwischen dem Kälteschock und einem Protein entdeckt, das vor degenerativen Erkrankungen wie etwa Demenz schützen könnte! 

look!-Tipp: Um einen deutlichen Effekt zu erzielen ist eine gewisse Regelmäßigkeit notwendig. Wer einen tatsächlichen Immunbooster durch das Eisbaden anstrebt, muss in etwa jeden zweiten Tag ins kalte Nass. 

Die richtige Vorbereitung

Unerfahrene Eisbaderinnen und Eisbader sollen darauf achten sich richtig und gut vorzubereiten. Die Gefahr einen Kälteschock zu erleiden ist nämlich gar nicht mal so gering. Es soll sich langsam an die kühlen Temperaturen herangetastet werden. Am besten bereits im Sommer oder Herbst starten und folgende Tipps anwenden:

  • Kälte-Dusche: Mithilfe von kaltem Duschen kannst du lernen deine Atmung zu trainieren. Bei Kontakt mit sehr kaltem Wasser reagiert unser Körper anfangs nämlich automatisch mit schnellem und hektischen aus- und einatmen. Hier musst du lernen Ruhe zu bewahren und kontrolliert langsam und gleichmäßig atmen. Du wirst schnell merken: es fühlt sich bald anders und nicht mehr so schmerzhaft an. 
  • Take your time: Bei den ersten Eisbadeeinheiten nur kurz für wenige Sekunden im Wasser bleiben. Folglich kann man sich dann mit jedem Mal steigern. Am besten beginnst du mit Wechselduschen, um dich daran zu gewöhnen. Auch später, wenn du erfahrener bist, nie länger als wenige Minuten im kalten Gewässer verweilen. Und ganz wichtig: nie unvorbereitet ins kalte Wasser springen, sondern immer mit unterstützendem aus- und einatmen langsam ins Wasser steigen.
  • Gemeinsam für mehr Sicherheit: Such dir immer zumindest eine weitere Person, die dich beim Eisbaden begleitet, denn du weißt nie wie dein Körper reagieren wird. Schließlich versetzt du dich selber in einen Schockzustand. Auch wenn du dich sicher fühlst: es besteht immer die Gefahr von Herz-Kreislauf-Problemen oder eines Kälteschocks. Daher soll immer jemand dabei sein, der dir im Ernstfall helfen kann.
  • Kopf & Hände schützen: 30 Prozent unserer Wärme wird über den Kopf abgegeben. Daher sollte beim Eisbaden nie unser Kopf bzw. unsere Haare nass werden und eine Mütze getragen werden. Hände verlieren auch schnell an Körperwärme, daher wird empfohlen Handschuhe anzuziehen. Die Hände beim Baden dann einfach in die Luft halten.
  • Warm-Up: Vielen hilft eine kleine Aufwärm-Einheit bevor es ins Eisbad geht. So kann bereits der Kreislauf angetrieben werden. Jogge dafür einfach etwa 5 Minuten am Ufer oder mache andere Sportübungen wie Squats oder Lunges. 

Gefahren & Risiken

Abseits der positiven Effekte auf Körper und Geist darf allerdings nicht auf die bestehenden Gefahren vergessen werden. Denn Eisbaden kann zum Beispiel für Menschen mit Bluthochdruck lebensgefährlich sein! Ein gesunder Kreislauf ist also Voraussetzung für den Gang ins Kältebad. Wer Bluthochdruck, Herz-oder Gefäßerkrankungen oder Diabetes hat, sollte das Risiko besser nicht eingehen. Ideal wäre sogar sich vorher kurz beim Arzt oder der Ärztin durchchecken zu lassen.

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