Virginia und Dorothea Ernst sind sicher: „Wer gemeinsam lachen kann, kann auch gemeinsam durch dick und dünn gehen.“

Künstlerin Virginia Ernst und ihre Frau Dorothea haben sich für ein noch immer ungewöhnliches Familienmodell entschieden. Vor über eineinhalb Jahren kam ihr Kind zur Welt und stellte – so wie bei allen Paaren – die Zweisamkeit auf den Kopf.

Die erfolgreiche Künstlerin und Sängerin Virginia Ernst und ihre Frau Dorothea sprachen im Juni 2021 exklusiv in look! zum ersten Mal über die große Freude und auch die Schwierigkeiten, als gleichgeschlechtliches Paar ein Kind zu bekommen. Das Interview findet ihr hier!

Einen Monat danach kam das Wunschkind zur Welt und beim ersten Interview, das die beiden look! als frischgebackene Eltern gaben, dominierte bereits das pure Glück. Mittlerweile ist der gemeinsame Sohn eineinhalb, alles dreht und bewegt sich um den kleinen Mann im Haus.

look!: Virginia und Dorothea, wie geht es euch als Familie?

Virginia: Uns geht es sehr gut! Der kleine Mann ist fleißig unterwegs und er hält uns definitiv ordentlich fit. 

look!: Wer von euch beiden ist strenger in der Erziehung?

Dorothea: Schwer zu sagen, so streng sind wir wohl beide nicht. Er bekommt von uns seinen Freiraum, aber es gibt natürlich auch Grenzen.

Virginia: Auch wenn wir einmal versuchen, strenger zu sein, ist es manchmal gar nicht so leicht, ernst zu bleiben, er wickelt einen einfach ständig um den Finger (lacht).

Wie schafft ihr beide es, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen? Unterstützen euch eure Eltern?

Virginia: Er ist die meiste Zeit bei uns, da ist es nicht immer einfach, alles unter einen Hut zu bekommen, aber es entwickelt sich eine Routine, obwohl echt jeder Tag anders gestaltet ist. Und ja, die Großeltern unterstützen definitiv, wenn wir sie brauchen. Da ist eine große Familie definitiv von Vorteil.

GRÖSSTES GLÜCK. Der eineinhalbjährige Sohn hat das Leben der beiden Frauen komplett auf den Kopf gestellt. Trotzdem wünschen sich die beiden noch mehr Kinder. © Elisabeth Lechner

Was hat sich für euch verändert, seitdem euer Sohn auf der Welt ist?

Virginia: Unsere Nachmittagsschläfchen fehlen. Früher konnten wir uns einfach hinlegen und schlafen, jetzt ist es so, dass wir in der Zeit, in der unser Sohn schläft, versuchen, einiges unterzubringen und zu erledigen. Es hat sich viel verändert, aber es ist wunderschön. Wir würden es nicht anders haben wollen.

Dorothea: Er bringt uns immer zum Lachen und er ist ein absoluter Lausbub und Kasperl (lacht).

Das erste Wort eures Sohnes war …?

Dorothea: Im letzten Interview haben wir gesagt, dass es sicher „Ted“ sein wird – und es war auch so. „Ted“ – der Name unseres Hundes – war das erste Wort von ihm.

Wünscht ihr euch in Zukunft mehr Kinder?

Virginia: Ja, definitiv! Wir wollen auf jeden Fall mehr Kinder! Wir haben immer gesagt, dass wir eine große Familie sein wollen. Umso mehr verwundert es uns, wenn wir auf die Anzahl unseres Kinderwunsches angesprochen werden und wir eher negative Reaktionen erhalten, nur weil wir mehr als zwei Kinder haben möchten. Aber das hält uns von unserem Wunsch nach einer größeren Familie nicht ab.

Wenn ihr als Familie mit Kind unterwegs seid, gibt es immer noch verwunderte Blicke?

Virginia: Wir achten ehrlich gesagt nicht wirklich darauf. Wir sind eine Familie – und das sollte in der heutigen Zeit auch kein Thema mehr sein.

HAPPY TOGETHER. Virginia und Dorothea Ernst meistern den Alltag als berufstätige Eltern mit Humor. Virginias Mutter Andreja Ernst (unten) unterstützt als Oma und Managerin gleichermaßen. © Elisabeth Lechner

Was wünscht ihr euch für die Zukunft – außer weitere Kinder?

Virginia: Definitiv einmal eine größere Wohnung oder ein Haus, nachdem die Familie ja erweitert werden soll. Beruflich wollen wir künftig vermehrt gemeinsame Sachen machen. Wir starten jetzt sogar zusammen einen Podcast, der sich „Jetzt wird’s ERNST“ nennt. Es stehen einige Dinge an … Also langweilig wird uns in der Zukunft bestimmt nicht.

Wie geht ihr mit negativen Kommentaren, z. B. auf Social Media, um?

Virginia: Es ist komisch zu sagen, dass so etwas dazugehört, wenn man in der Öffentlichkeit steht, aber es ist wirklich so. Man hat seine Community, aber man hat auch Leute dabei, die es sich nach wie vor als Lebensaufgabe gemacht haben, andere Leute mit „Hass-Postings“ zuzuschütten. Wir verstehen das leider gar nicht. Natürlich liest man hier und da mal ein „Hass-Posting“, aber man darf sich das einfach nicht zu Herzen nehmen.

Mit welchen Herausforderungen habt ihr im Alltag sonst noch zu kämpfen?

Dorothea: Wenn wir beide zu arbeiten haben, ist es manchmal gar nicht so einfach, den kleinen Mann in Schach zu halten. Ansonsten wird unser Alltag immer an das jeweilige Programm angepasst. Irgendwie geht es immer!

Virginia, hat sich dein berufliches Leben seit deinem Social-Media-Erfolg geändert?

Virginia: Es hat sich viel ins Positive verändert. Die Musik ist meine Leidenschaft und mein Tagebuch, wo ich mein Herz ausschütten kann. Aber die Comedy-Videos, auf den Social-Media-Plattformen, machen mir enorm viel Spaß und ich glaube, dass bekommen die Leute auch mit. Viele wussten gar nicht, dass „Virginia Ernst“ auch lustig sein kann. Mittlerweile ist es zu einer täglichen „Arbeit“ geworden, da ich fast jeden Tag ein Video mache. Das macht uns allen ungeheure Freude – und offenbar merkt man das (lacht).

© Elisabeth Lechner

Beitragsbild: © Elisabeth Lechner