New Book-Hype: Wie „Toxische Weiblichkeit“ die Gender-Welt auf den Kopf stellt

Young girl with personality disorder against black background with blurred face

Sophie Fritz’ Buch „Toxische Weiblichkeit“ zeigt eine tiefgründige Untersuchung, die sich intensiv mit der oft übersehenen Problematik der toxischen Weiblichkeit beschäftigt. Eine kraftvolle Lektüre, die zahlreiche neue Perspektiven eröffnet und zum Nachdenken anregt.

Autorin Sophie Fritz geht auf 192 Seiten der Frage nach, wie Stereotypen wie die der „guten Mutter“, der „Power-Frau“ oder des „schüchternen Mädchens“ Frauen in gesellschaftlich vorgegebene Boxen drängen und sie in ihren Möglichkeiten einschränken. Das Buch dient dabei nicht dazu, Frauen weiter zu beschämen, sondern vielmehr dazu, ein Bewusstsein für eigene interne Konflikte und patriarchale Normen zu schaffen. Es fordert dazu auf, diese Stereotypen zu erkennen und zu überwinden, um echte Solidarität zu fördern. Ganz ohne Drang zur Selbstoptimiereung und mit guter Recherche und vielen interessanten Stimmen.

Neue Perspektiven & Impulse

Der Titel des Buches lässt einen anfangs zögern das Buch zu kaufen. Man fühlt sich schon fast persönlich angegriffen. Desto mehr staunt man dann, wenn man auf den Inhalt stößt. Von uns bekommt das Buch 5/5 Sternen. Besonders geeignet für Leser:innen mit bereits bestehendem Basiswissen über Feminismus, da es anspruchsvoll und tiefgehend ist.

Der Diskurs über toxische Männlichkeit wird erweitert und es wird beleuchtet, wie Frauen selbst durch internalisierte und gesellschaftlich vorgegebene Stereotypen Frauenhass verinnerlichen und damit patriarchale Strukturen unbewusst stärken. Beim Lesen fühlt man sich in den eigenen Verhaltensmustern ertappt. Das Reflektieren und „sich selbst an die Nase greifen“ führen zu einem tieferen Verständnis der Rolle als Frau und der Verhaltensweisen gegenüber anderen Frauen Partner:innen. Fritz kombiniert tiefgreifende Analyse mit praxisorientierten Einblicken, um die Leser:innen zur Selbstreflexion und zu einem bewussteren Umgang mit Geschlechterrollen anzuregen. Ihr Werk zeichnet sich durch eine klare Sprache aus, die es einfach zu lesen machen und bietet dabei gleichzeitig eine tiefgehende Auseinandersetzung mit feministischen Themen.

Besonders wertvoll sind die abschließenden Fragen und Impulse am Ende des Buches. Sie regen zur Selbstreflexion an und bestärken einen, tiefgründige Gespräche mit Freund:innen und Verwandten zu suchen.

Würden wir unseren Freund:innen schenken

Zusammenfassend ist „Toxische Weiblichkeit“ sicher eines der besten feministischen Bücher, die ich seit langem gelesen habe. Ich kann es nur von Herzen weiterempfehlen und weiß schon, was ich meinen Freundinnen zum nächsten Geburtstag schenke! Zu finden in der Buchhandlung eures Vertrauens oder als Hörbuch, gesprochen von Lisa Hrdina, auf Audible (wobei man in der Print-Version viel besser Nachblättern kann).

Erklärung des Begriffes „Toxische Männlichkeit“

@oleliebl

Da ist sie wieder, die Pseudogleichberechtigung: Wenn Männer und Frauen wirklich gleich sind, dann müssen sie auch gleich toxisch sein. Aber warum redet denn niemand von toxischer Weiblichkeit? Werden wir Feminist:innen etwa Opfer unserer eigenen Cancel Culture? Darf man das alles schon nicht mehr sagen? Die Antworten gibt’s im Video. #toxischemännlichkeit #toxischeweiblichkeit #feminismus #cancelculture #männlichkeit

♬ Originalton – Ole Liebl

Was TikTok von dem Buch hällt

@juliahlmm

mein toxic trait ist ein buch zu lesen und direkt zu glauben bin jetzt buchkritikerin #booktok

♬ Originalton – juliahlm

Über Sophia Fritz

Sophia Fritz ist eine engagierte deutsche Autorin und feministische Denkerin, die für ihre kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und patriarchalen Strukturen bekannt ist. Mit ihrem Buch „Toxische Weiblichkeit“ hat sie sich einen Namen gemacht. Hier findet ihr Sophia Fritz im Podcast-Interview.

Toxische Weiblichkeit

von Sophia Fritz, um € 19,80 über medimops.de

Beitragsbild: © iStock