Insel des Sonnengottes

Rhodos, die östlichste der griechischen Inseln zählt zu den sonnigsten Regionen Europas. Überdies bietet sie spektakuläre Kulturstätten, entspannten Lifestyle, fantastische Strände – und ein Meer wie Samt und Seide.


MAGISCHES LINDOS. Rund 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Rhodos liegt an der Ostküste der Insel das „weiße Dorf“ Lindos mit malerischen kleinen Gässchen. Der Aufstieg zur Akropolis von Lindos über dem Ort lohnt sich: Die antike Tempelanlage wurde im Mittelalter von einer Burganlage umgeben. Der Ausblick ist spektakulär. 

BEEINDRUCKEND. Die Akropolis (der Burgberg) von Lindos mit der antiken Tempelanlage (o.) Unten: Nightlife in der mittelalterlichen Altstadt von Rhodos. Rechts: Die Einfahrt zum 408 v. Chr. erbauten Mandraki-Hafen von Rhodos-Stadt. Der Legende nach stand hier rund 250 v. Chr. der Koloss von Rhodos – die 30 Meter hohe Bronzestatue des Sonnengottes Helios, eines der Weltwunder der Antike. Helios, so glaubte man, habe geholfen, Rhodos gegen Eroberer zu verteidigen.

Antike Stätten, Klöster, zahlreiche Legenden –
Rhodos hat noch viel mehr zu bieten als Sonne,
Strand & Meer.

GESCHICHTE. Eines der Zentren der mittelalterlichen Altstadt ist der Eulenbrunnen (l.). Nur wenige Autominuten entfernt kann man noch tiefer in die Geschichte eintauchen: Auf einem Hügel über der Stadt sind die Reste eines Apollo-Tempels, ein Stadion (u.) und ein Theater aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. zu sehen.

BEACH LIFE. Vlycha Beach nahe Lindos ist zwar recht crowded, es gibt in der extrem langen Bucht aber durchaus leere Flecken – und einige sehr gute (Hotel-)Beach-Bars. Die Bucht ist eine der schönsten der Insel mit kristallklarem Wasser. Auch Sonnenschirme und Liegen können gemietet werden – am südlichen Ende der Bucht. Da Vlycha Beach ein Kiesstrand ist, empfiehlt es sich, Badeschuhe mitzunehmen.

Malerische Dörfer, antike Stätten, traumhafte Strände, kristallklares Wasser – hier fühlt sich das Meer an wie Samt und Seide. Die waldreiche – und in den vergangenen Jahren von Waldbränden geplagte – viertgrößte Insel Griechenlands hat eine magnetische Wirkung: Wer einmal hier war, will immer wieder nach Rhodos.

Namensgeberin der östlichsten Insel Griechenlands, die nur rund 17 Kilometer von der türkischen Küste entfernt liegt, ist die Nymphe Rodis, Gemahlin von Sonnengott Helios, der Legende nach Herrscher von Rhodos. Die Sonneninsel bietet ein grandioses Zusammenspiel von Natur, Baukunst und entspanntem Lifestyle. Kein Wunder, dass auch immer mehr Promis die Insel zu ihrem Hotspot erklären. Hier können sie wunderbar unerkannt bleiben. Rhodos ist nicht so hip, so laut, so vordergründig cool wie das spanische Ibiza oder das griechische Mykonos. Vermutlich ist es gerade diese subtile Qualität, die für viele so anziehend wirkt. Hier gibt’s kein Schaulaufen der Eitelkeiten, keinen Logo-Wahnsinn auf T-Shirts, Taschen oder Turnschuhen. Hier schlapfen selbst millionenschwere Jachtis in abgelatschten Flip-Flops und zerknitterten Hemden durch die Stadt und trinken in kleinen Cafés wie dem „Trianon“ in der Neustadt ihren Café frappé (Instantkaffee über Crushed Ice, mit oder ohne Milch; gut dazu: ein Amaretto). Wer nach Rhodos kommt, ist also gut beraten, u. a. den Designer-Sonnenhut zu Hause zu lassen. Besser an einem der Stände um ein paar Euro einen Strohhut kaufen – heuer, so sagt man, sind die naturbelassenen mit breiterer Krempe en vogue (im Vorjahr waren’s die weißen …).

MIT MEHR ALS 3.000 SONNENSTUNDEN…

jährlich zählt Rhodos zu den sonnigsten Regionen Europas. Genau richtig für einen Strandurlaub – von Mai bis November. Ob Luxushotel, Mietvilla oder Apartment, auf der 78 Kilometer langen und 38 Kilometer breiten Insel gibt’s für alle das Richtige. Ob Ialysos und Ixia, Kallithea oder Pefki, an den Küsten reihen sich die Urlaubsorte aneinander. Wer’s ruhiger mag, sollte Hotelburgen-Ansammlungen wie etwa in Faliraki vermeiden. Trotz Massentourismus bietet Rhodos reichlich Plätze für alle, die es lieber etwas ruhiger haben. Das Fünf-Sterne-Haus „Atrium Palace“ liegt etwa ganz allein in der langen Bucht von Kalathos. Apropos: Die herrlichen Buchten von Rhodos sollten unbedingt erkundet werden (Mietautos sind nicht übertrieben teuer). Gleich neben Kalathos liegt der Vlycha Beach. Erlebenswert ist u. a. auch Tsambika Beach nahe dem Dorf Kolymbia. Ins nahe Tsambika-Kloster pilgern noch heute Frauen mit Kinderwunsch. Der Legende nach wurden jene Frauen, die einst beim Bau des Klosters halfen, auf wundersame Weise schwanger … Ein Mekka für Kite- und Windsurfer ist Prasonisi Beach an der Südspitze von Rhodos. Hier treffen das Mittelmeer und das stürmische Ägäische Meer aufeinander – eine windige Sache.

IM NORDEN DER INSEL…

liegt die Hauptstadt, Rhodos Stadt – Altstadt und Neustadt. Die sehenswerte Altstadt, eine Festungsanlage aus dem 14. Jahrhundert, ist komplett von einer vier Kilometer langen, bis zum Hafen reichenden Festungsmauer umgeben. Seit 1988 zählt sie zum Weltkulturerbe der UNESCO. Vor allem in den Sommermonaten ist hier sehr viel los, dennoch: unbedingt durch die alten Gassen schlendern und den Großmeisterpalast des Johanniterordens besuchen. In der Altstadt gibt es reichlich Gastronomie und Shops, vom Juwelier bis zum Krimskrams-Standl. Übrigens: Gut shoppen – und gut essen – lässt es sich entspannter in der Neustadt gleich nebenan. Auch Luxusmarken werden hier angeboten, etwa bei „Calceis Pennatis“ (u. a. Mugler, Margiela, Alexander Wang) und ganz in der Nähe bei „di più“ (u. a. Etro, Mission, Moncler).

DER KOLOSS VON RHODOS,

eine rund 30 Meter hohe Bronzestatue des Sonnengottes Helios, stand der Legende nach um 250 v. Chr. am Eingang des antiken Mandraki-Hafens – nur wenige Gehminuten zu Fuß von der heutigen Haupteinkaufsstraße von Rhodos Stadt entfernt. Erbaut wurde die Statue angeblich, weil Helios den Griechen bei der Verteidigung der Stadt hilfreich zur Seite stand. Heute schmücken die antike Hafeneinfahrt zwei Säulen mit Hirsch und Hirschkuh, die Wappentiere von Rhodos. Es gibt übrigens keinen schöneren Weg, um nach Rhodos zu kommen, als auf dem (eigenen) Boot genau durch diese schmale Einfahrt … 

Nur ein paar Autominuten entfernt liegt – auf einem Hügel über der Stadt – eine beeindruckende archäologische Stätte mit den Überresten eines Apollon-Tempels, einem Stadion und einem Theater aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. Besonders schön: Hier gibt es wenige BesucherInnen, es kann schon passieren, dass man ganz allein im riesigen Stadion sitzt und dem Zikadenlärm lauscht. Wer Geschichte mag, dem sei auch ein Abstecher zu den Ausgrabungen in Kamiors an der Westküste empfohlen: eine antike hellenistische Stadtanlage auf einem Hügel nahe am Meer. Absolutes Highlight: ein Besuch von Lindos, 50 Kilometer südlich von Rhodos Stadt. Über dem „weißen Dorf“ mit malerischen Gässchen und kleine Cafés und Bars wartet eine faszinierende Tempelanlage. Im Mittelalter errichteten die Johanniter um diese herum eine Burg. Der sanfte Aufstieg lohnt sich, der Ausblick ist unvergesslich.   

Ein griechisches Märchen: die kleine Insel Symi mit ihren bunten Häusern und dem knalltürkis
strahlenden Meer.

EIN (TAGES)AUSFLUG NACH SYMI…

kann allen Rhodos-BesucherInnen ans Herz gelegt werden. Die kleine griechische Insel 23 Kilometer nördlich von Rhodos ist ein Juwel. Die schnellste Fähre schafft die Strecke in 55 Minuten, bei der Einfahrt in die Hafenbucht raubt der Anblick der in der Sonne glühenden bunten Häuser den Atem. Nach einem Spaziergang auf der Hafenpromenade – mit zahlreichen gut bestückten Boutiquen – und einem großartigen Essen in einer der Ufertavernen sollte man (per Boot) das Kloster Panormitis, das dem Erzengel Michael geweiht ist, besuchen. 

Wer Symi einmal gesehen hat, weiß, warum auch A-Liga-Promis die Insel zum Lieblingsort erkoren haben. Immer wieder posten Hollywoodstars Selfies von der Insel – ohne Ortsangabe, versteht sich. Doch die bunten Häuser im Hintergrund sind einfach unverkennbar.

ERSTE REIHE. Entlang der Hafenpromenade von Symi gibt es Restaurants mit fantastischem Essen. Der Ausblick: phänomenal –
türkisblaues Meer, in der Sonne glühende bunte Häuser, Fischerboote. Einfach göttlich. – Apropos: Der Name Symi geht auf die Nymphe Syme zurück, Gattin des Gottes Poseidon, Herrscher der Meere. Hier wurden der griechischen Mythologie nach auch die drei Grazien geboren.

LOVE SYMI. Die kleine Insel Symi liegt rund 23 Kilometer nördlich von Rhodos und ist unbedingt einen (Tages-)Ausflug wert. Die schnellste Fähre braucht nur 55 Minuten. BesucherInnen werden von strahlend bunten Häusern begrüßt. Die 3.000-EinwohnerInnen-Insel wurde ob ihrer Schönheit zum Hotspot von Hollywoodstars. 

Beitragsbild: © Getty Images