Jedes Jahr lädt KÖR (Kunst im öffentlichen Raum) einen Künstler ein, eine temporäre Arbeit für den Wiener Graben zu entwickeln – dieses Jahr die estnische Künstlerin Kris Lemsalu, die mit einem seltsamen Objekt für Aufsehen sorgt.
„Chará“ nennt sie ihre fünf Meter hohe Skulptur, die wie ein geheimnisvolles fremdes Wesen bis 8. November am Graben in der Inneren Stadt Quartier bezogen hat. „Wien, wo ich studiert habe, war gewissermaßen der Beginn meiner künstlerischen Reise. Ich freue mich über die Möglichkeit, diesen Dialog mit der Stadt fortzusetzen. Chará steht für mich symbolisch dafür, neue Kapitel und große Veränderungen ohne Angst anzugehen“, so die Künstlerin.
Künstlerisches Portal der Freude
Der Name leitet sich vom altgriechischen Wort für Freude (χαρά) her. Chará hat die Form eines Portals, durch das wir – wie bei der Geburt – in ein neues Leben, ein neues Bewusstsein treten. Die Skulptur ist von Baubo, einer Gestalt der griechischen Mythologie, inspiriert: Mit komisch-obszönen Scherzen – etwa durch Entblößen ihrer Vulva – versucht sie, die um ihre Tochter trauernde Fruchtbarkeitsgöttin Demeter aufzuheitern. Weitere Infos: www.koer.or.at