Auch wenn sich die Sonne in den letzten Wochen immer wieder hinter Regenwolken versteckt hatte, jetzt bekommt sie von Tag zu Tag spürbar mehr Kraft. In der Früh ist es oft ihre wohlige Wärme, die uns aus dem Haus lockt, während wir mittags mitunter schon von brütender Hitze sprechen. Was der Tag so mit sich bringt, daran darf bei der morgendlichen Pflege schon gedacht werden. Als unser Schutz- und Grenzorgan ist die Haut von der Sonne direkt be-troffen. Sonnenschutz bringt nur was, wenn man ihn wirklich braucht, oder? Auf zu den Sonnen- und Schatten-Seiten rund um das heiße Thema!
Nichts lässt unsere Seele so tanzen wie die Sonne, die Endorphine explodieren förmlich und gute Laune ist uns in Gesicht geschrieben, die Vitamin D Synthese wird angekurbelt und das Immunsystem profitiert von den goldenen Strahlen ebenso wie unser Teint, der sich sonnengeküsst immer von seiner allerschönsten Seite zeigt.
Trotzdem schwebt das Damoklesschwert gesundheitlicher Risiken in Bezug auf ausgiebige Sonnenbäder und den damit einhergehenden befürchteten möglichen Strahlenschäden förmlich ständig wie unsichtbar über uns. Sonnenschutz ist in aller Munde und auf praktisch jedem Gesicht. Meist schon mit der Tagescreme am Morgen, auch an Regentagen…Macht das überhaupt Sinn?
- Welchen Sonnenschutz hast du für dich ausgesucht physikalisch oder chemisch?
- Welche Wirkstoffe verbergen sich in deiner Tube?
- Und: Kennst du deine eigene individuelle Eigenschutzzeit?
Was ist das eigentlich, die Eigenschutzzeit?
Salopp gesagt gibt die Eigenschutzzeit an, wie lange du dich in der Sonne aufhalten kannst, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, also das Zeitfenster, innerhalb dessen du dich selbst gut schützen kannst. Nehmen wir an, du bist hellhäutig und bekommst schon Farbe (Melanin-Bildung!) aber eben nicht nach ein bis zwei Sonnenbädern, sondern nach etwa einer Woche.
Deine Haut fühlt sich 10 Minuten in der Sonne pudelwohl, dann wird´s langsam unangenehm und die Haut auch leicht rot. Aus diesem Beispiel leitet sich eine Eigenschutzzeit von etwa 10 Minuten ab. (Mediterrane Typen haben eine vergleichsweise eine Eigenschutzzeit von gut 20 Minuten, keltische Typen nur ca. 5 Minuten.) Nimmst du nun ein Sonnenpflegeprodukt mit LSF 20 erhöht sich diese Eigenschutzzeit für diesen Tag (!) um das zwanzigfache, also 10 Minuten mal 20. Das ergibt 200 Minuten, und somit mehr als 3 Stunden mögliche gut geschützte Sonnenzeit! Für einen Nachmittagsausflug bestimmt genug, für eine ganztägige Radtour geht sich der Schutz nicht aus mit einem Faktor 20, wie in diesem Beispiel nicht gut aus.
Welcher Sonnenschutz passt am besten?
Außer, du hast vorgesorgt, und bereits im Frühling immer wieder mit Sonnenbädern am offenen Fenster, Spaziergängen in der Natur oder Bewegung im Freien deine Melanin- Reserven schon zeitgerecht zum Aufstocken animiert. Das langsame Annähern ist besonders in Bezug auf Sonnenverträglichkeit ein heißer Tipp! Damit ist auch deine Vitamin D- Synthese gesichert. Diese ist abhängig von zumindest sonnenexponierten Händen und Gesicht, über einen Zeitraum von mindestens 15- 30 Minuten. Sonnenbrillen und überhöhter Sonnenschutz verhindern, dass Vitamin D aufgebaut wird. Wer hätte dran gedacht?
Es gibt also Unterschiede, welchen Sonnenschutz ich für welche Aktivitäten verwende, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass du deine Tagescreme die eventuell bereits einen Lichtschutzfaktor besitzt, deiner Haut an sonnenfreien Tagen nicht zumuten solltest. Die meist chemischen Lichtschutzfaktoren erschweren deiner Haut das Leben mehr, als sie helfen. Die chemischen Sonnenfilter müssen vom Körper mühsam abgebaut werden- und das grundlos, vor allem dann, wenn gar keine Sonne in Sicht ist. Eigentlich logisch.
Natürliche Sonnenschutzprodukte verfügen auch über gängige Lichtschutzfilter bis über 50 und sind mittlerweile in angenehmen Texturen und sogar getönt erhältlich. „Hauschka Faktor 30“ getönte Tagescreme ist mein Favorit, den ich auch gerne mit Freunden teile! Für welchen Sonnenschutz du dich auch entscheidest, er ersetzt keinesfalls deine pflegende Tagescreme. Sonnenschutzprodukte sind Schutzcremes und für sich alleinstehend keine Grundversorgung deines Gesichtes, Halses und Dekolletees.
Apropos Grundversorgung…
Ausreichend Wasser trinken, denn Chlor- und Salzwasser trocknen die Haut vor allem in Kombination mit Sonne und Wind vermehrt aus. Auch Kokoswasser oder Aloe sind tolle Durstlöscher für Innen und Außen! Frisches Obst und Gemüse sollte jetzt vermehrt der Vorzug gegeben werden, als erfrischende zellstärkende Nahrungsmittel dienen sie uns als Radikalfänger, wie Antioxidantien auch genannt werden. Alle Arten von Beeren, Gerstengrassaftpulver oder Spirulina machen gemeinsam mit Vitamin C im Zellstoffwechsel gute Figur und gute Laune. Melonen, Gurken und Zitrusfrüchte vermitteln uns Frische und Urlaubsstimmung!
Vitalität und sprühende Frische, dazu kann auch das Splashen mit Face-, Hair- and Body-Sprays eine wertvoll duftende und hochwirksame Ergänzung sein! Ich greife hier gerne auf das „achtsam Rosenelixier“ zurück, das ohne Alkohol konzipiert ist und ein All-in-One Produkt für Gesicht, Körper und Haare verwendet werden kann! Das Aufsprühen eines Body-Mists ist eine gute Möglichkeit, die Hautbarriere zu stärken (tonisieren) und Feuchtigkeitsverlusten wirksam vorzubeugen! An heißen Tagen eine willkommene, erfrischende und duftende Abwechslung!
Tipp: Als Augenkompressen sind mit Rosenwasser getränkte Wattepads sind ein absolutes Sommer-Highlight!
Doch zu viel Sonne erwischt?
Am Anfang der Saison bereits After Sun Produkte zu shoppen, macht absolut Sinn! Meistens ist es doch, das Wochenende wo der After Sun seinen „First Aid-Einsatz“ hat!
Auch hier ist beste Qualität gefragt, um die gestressten Hautareale nicht zusätzlich zu irritieren. Kühlen, nähren und verwöhnen ist jetzt das beste Rezept. Mein Lieblingstipp ist nach wie vor ein frisches Aloeblatt, sofern es fachgerecht filetiert wurde. Nur so ist auch sicher, dass das in der Schale enthaltene hautreizende Aloin nicht auf die sensible gerötete Haut kommt. Gemischt mit einigen Tropfen Arganöl ist es eine sinnliche Mischung, die der Haut genau das gibt, was Sie jetzt braucht.
Weitere Hausmittel
Gurkenschalen können ebenso Linderung schaffen und Hafermilch kann zum sanften Reinigen und Abtupfen der geröteten Haut verwendet werden. Auch wenn keine Sonnenbrand-Gefahr im Verzug ist, sanfte Pflege nach dem Sonnenbad ist das A & O für samtige, langanhaltende Bräune und gesunde Haut!
Dazu gehört auch die sanfte Reinigung- Kami Waschlotion ist hier durch die besondere Öl- Gel Formulierung ein ganz besonderes Erlebnis- und vegan. Achte zumindest auf ein mildes Zuckertensid in deiner Reinigungslotion oder greife auf überfettete (!) natürliche feste Waschstücke (feste Dusche oder die gute alte Seife) zurück!
Wichtiger Punkt! Für dein Body- und Facial Peeling auf eine echte Schlechtwetterperiode warten und keinesfalls kurz vor dem Sommerurlaub peelen! Damit würdest du die von deinem Körper in molekularer Feinstarbeit aufgebaute Lichtschutzbarriere vorzeitig abbauen. Bodybutter, Bodysplash und liebevolle Gesichts-Pflege, im Sommer bitte ganz viel davon! Auch für die exponierten Hände und Füße (Stichwort: Barfußgehen!!) eine besondere Wohltat! Das bleibt garantiert nicht unentdeckt- genieße deinen Summer-Style mit Göttlich-Glowy- Skin, die mit der Sonne um die Wette strahlt!
Bis bald,
Deine Gabriele
Zur Autorin dieses Blogs
Gabriele Schenk-Weidinger ist der Natur auf der Spur und Naturkosmetikerin aus tiefster Überzeugung. Mit Leidenschaft nutzt sie die Kraft der Sinne und Intuition sowie unsere natürlichen Ressourcen! Ihr Motto: Wahrnehmen, was „da“ ist! Farben, Düfte und Texturen, das alles gehört zu ihren Lieblingsthemen, ebenso wie ihr wilder Garten und die Liebe zu Natur- Pflanzenkräften, Mensch & Tier!
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