Die aufstrebende Künstlerin Vanessa Küstner widmet sich in ihren werken mit Leidenschaft der Erkundung von Weiblichkeit und Fruchtbarkeit.

Sie zieht alle Blicke auf sich, wenn sie einen Raum betritt: weiblich, sexy und selbstbewusst. Das war nicht immer so. Es hat einige Zeit gebraucht, bis sich Vanessa Küstner von ihrem Leben als Model und Kicker-Frau emanzipiert hat. Seit geraumer Zeit ist sie von Ex-Fußballer Rubin Okotie geschieden, aber in Freundschaft verbunden, um für die beiden Söhnen da zu sein. Die gebürtige Salzburgerin kümmert sich auch liebevoll um das einjährige Kind ihrer 19-jährigen Tochter und managt als malende Clanmutter gerade den Umzug in eine neue Wohnung. Seit Kindertagen interessiert sie sich für Kunst, als Autodidaktin hat sie ihre eigene Stimme und Stilistik entdeckt. Vor knapp drei Jahren begann sie mit der Malerei. In ihren beeindruckenden Gemälden tauchen BetrachterInnen in eine Welt voller Symbolik und Nuancen ein. Die leuchtenden Farben erzählen Geschichten von Empowerment und Selbstfindung. 

„Meine Themen sind Weiblichkeit und Frauen. Mir würde nie einfallen, ein Auto oder Ähnliches zu malen.“

– Vanessa Küstner

ODE AN DIE WEIBLICHKEIT. Durch ihre einfühlsame Darstellung lädt uns Küstner ein, die Komplexität und Schönheit des weiblichen Lebenszyklus zu erkunden. © Vanessa Küstner / Katharina Schiffl

look!: Vanessa, Sie sind Künstlerin, Mutter, Großmutter. Wie Sind Sie zum Malen gekommen?

Vanessa Küstner: Als ich anfing, ging ich durch eine schwierige Zeit. Kunst ist etwas, dem ich alleine nachgehen kann, ohne jemanden, der mir sagt, was ich tun soll. Ich mochte es, dass ich mich beim Malen frei fühlen konnte. Diese Freiheit, die Dinge so zu tun, wie ich sie mir vorstelle, ist mir wichtig. Ich wurde schnell selbstbewusst und fühlte mich nie unsicher in Bezug auf meine Kunst. In jedem Gemütszustand, egal ob gut oder schlecht, male ich gerne. Es gab in den letzten drei Jahren keinen Moment, in dem ich dachte, ich möchte nicht malen.

Wie sieht Ihr Background aus, was inspiriert Sie? 

Ich bin mit meinen drei Geschwistern in der unberührten Natur aufgewachsen. Meine Kinder, die jetzt in der Stadt aufwachsen, nennen meine Heimatstadt sogar „die Wildnis“. Kreativität war in meiner Familie immer ein großes Thema. Meine Eltern haben uns beigebracht, die Dinge bewusst zu betrachten, vor allem die Natur als Schöpfung Gottes. Von klein auf habe ich gelernt, dass wir nicht immer etwas kaufen oder um etwas bitten müssen. Wir können auch selbst Dinge bauen und unsere Ideen und Visionen verwirklichen. Ich male heute auf die gleiche Weise wie damals, als ich ein Kind war. Ich mache immer sehr detaillierte Zeichnungen und Gemälde. 

EIGENE SPRACHE. In der Straßengalerie von Gerald Hartinger wurde die Ausstellung „Powerful Innocence“ von Vanessa Küstner präsentiert. Die Künstlerin stellte bereits in Madrid und Palma aus. In Wien präsentierte sie bis dato ihre Bilder bei Auktionen, zuletzt mit Sotheby’s.

BEST FRIENDS. Galerist Gerald Hartinger, flankiert von Nadine Mirada und Vanessa Küstner. Die beiden Frauen verbindet eine langjährige intensive Freundschaft.

© Vanessa Küstner / Katharina Schiffl